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Duplicate Content – Verstehen, erkennen, vermeiden

Lesedauer: 6 Minuten

Bei den meisten Webseite-Betreibern schrillen bei dem Begriff Duplicate Content die Alarmglocken. Die Denke, dass doppelte Inhalte sehr gefährlich sind und der negative Einfluss auf die Rankings erheblich ist, hält sich hartnäckig. Dem wollen wir auf dieser Seite entgegenwirken, zumindest ein bisschen.

Klar, Duplicate Content ist der eigenen Sichtbarkeit sicher nicht zuträglich, jedoch kann diesem mit verschiedenen Maßnahmen begegnet werden. Also, keine Panik und am besten die nachfolgenden Zeilen aufmerksam lesen und umsetzen. In diesen erfahrt Ihr, worauf Ihr beim Thema Duplicate Content achten müsst.

Was ist Duplicate Content?

Als Duplicate Content (DC), zu Deutsch „Doppelte Inhalte“, werden Inhalte bezeichnet, die in identischer oder sehr ähnlich Form an mehreren Stellen im Internet bzw. auf multiplen Webseiten publiziert sind.  

Unterschiedliche Arten von DC: Intern & Extern

Man unterscheidet zwischen internen und externen doppelten Inhalten.  

Interner Duplicate Content bedeutet, dass sehr ähnliche bis gleiche Inhalte auf ein und derselben Domain (z.B. auf sichtbar-online.com) an mehreren Stellen zu finden sind. Gründe hierfür sind oftmals technischer Natur, vor allem Shops sind oft betroffen. Ein Beispiel wäre eine Produktdetailseite, die mehreren Kategorien zugeordnet ist und dadurch unter verschiedenen URLs erreichbar ist.  

Externer Duplicate Content hingegen beschreibt sehr ähnliche bzw. identische Inhalte, die über mehrere Domains verteilt sind. Z.B. gibt es im Netz viele verschiedene Seiten zum Thema Doppelte Inhalte. Würde wir nun diese Inhalte einfach per Copy & Paste auf unserer Webseite platzieren, so wäre dies externer DC.

Beispiele für internen Duplicate Content

  • Inhalte, die über mehrere URLs aufrufbar sind, z.B. mit oder ohne HTTP bzw. HTTPS
  • Webseiten, die nicht responsive sind, sondern in separater Form für Mobile existieren
  • Der abschließende Schrägstrich am Ende einer URL (der sogenannte Trailing Slash „/“), Beispiel: sichtbar-online.com/thema-123 und sichtbar-online.com/thema-123/
  • Inhalte, z.B. Produktdetailseiten oder Blogeinträge, die verschiedenen Kategorien einer Webseite zugeordnet sind und dementsprechend über verschiedene URLs aufrufbar sind.

Beispiele für externen Duplicate Content

  • Inhalte für Produktdetailseiten in Online-Shops (z.B. Bullet Points, Produktbeschreibungen) werden von Herstellern zur Verfügung gestellt und auf vielen verschiedenen Marktplätzen und Shops platziert
  • Dreistes Kopieren und damit Diebstahl von Inhalten
  • Die Verbreitung von PR über entsprechende Netzwerke
  • Identische Inhalte auf verschiedenen Länderversionen, z.B. bei großen Konzernwebseiten, die sowohl für DE, AT und CH eine entsprechende Variante haben

Warum sind doppelte Inhalte problematisch?

Suchmaschinen wie Google mögen keine doppelten Inhalte, aus verschiedenen Gründen:

  • Bei identischen Inhalten, weiß Google nicht, welche Seite es für die jeweilige Suchanfrage bzw. das verwendetet Keyword darstellen soll, bzw. welche Seite die relevante ist.
  • Suchmaschinen habe schlicht keine Zeit für doppelten Content. Das WWW ist riesengroß. Es gibt eine schier unbegrenzte Anzahl an Domains, die gecrawlt werden wollen. Zeit hingegen ist begrenzt und Suchmaschinen wollen diese nicht mit irrelevanten Inhalten vergeuden. Schließlich kostet das Crawling einiges an Rechenleistung und damit natürlich auch eine Menge Geld. So kann es passieren, dass beispielsweise Google das Crawling auf betroffenen Seiten einstellt. Mögliche weitere Seiten werden so außen vor gelassen und finden nicht in den Weg in den Index.
  • In allererster Linie produzieren wir als Website-Betreiber Inhalte für den Nutzer. Erkennt dieser keinen Nutzen bzw. Mehrwert, so führt diese negative User-Experience eher dazu, eine Webseite zu verlassen, anstatt auf dieser zu konvertieren.
  • DC führt nicht zwangsläufig zu Abstrafungen durch Google, jedoch kann es in extremen Fällen passieren, dass Webseiten von Suchmaschinen gar nicht mehr berücksichtigt werden. Der Super-GAU. Google beschreibt beispielsweise im Search Central, dass Täuschungs bzw. Manipulationsversuche durch doppelte Inhalte Abstufungen bzw. Auschlüsse zur Folge haben können.  

So findest du Duplicate Content!

Wer berechtigter Weise keine Lust hat, Textbausteine zu googlen, dem sei gesagt, dass es viele verschiedenen und leistungsstarke Tools gibt, mit denen man doppelten Inhalten auf die Schliche kommen kann.

Bei internen doppelten Inhalten bietet sich vor allem die kostenfreie Search Console von Google an. Diese listet im Falle von Duplikaten auf, welche Webseiten betroffen sind.  

Screenshot aus der Google Search Console, die Duplicate-Content identifiziert hat

Aber auch viele weitere der gängigen SEO-Tools, die auch bei uns im Einsatz sind, verfügen über entsprechende Funktionalitäten.

Für externe doppelte Inhalte bieten sich Plagiat-Checker, wie z.B. Copyscape oder SEO Review Tools, an. Ob diese jedoch eine 100%-Sicherheit gewährleisten, dass sei mal dahingestellt.

Tipp: Solltet Ihr tatsächlich ein Problem mit DC haben, dies sich aber nicht in euren Rankings und Traffic-Kennzahlen bermerkbar machen, so ist dies erstmal wenig problematisch. Wir empfehlen in diesen Fällen, erstmal die Füße still zu halten, die Situation jedoch im Blick zu haben.

So vermeidest du Duplicate Content!

Um doppelte Inhalte zu vermeiden, sollte die Erstellung von einzigartigen Inhalten („Unique Content“) immer die erste Devise sein. Denn wenn Ihr es vermeidet, gleiche oder ähnliche Inhalte auf mehreren internen Seiten zu platzieren, dann seid Ihr aus dem Schneider. Dabei reicht es jedoch nicht, nur wenige Sätze umzuformulieren oder die Wörter anders anzuordnen, das merkt Google sofort.  

Aber ist 100% einzigartiger Content realistisch? Theoretisch schon, praktisch aber nur in den seltensten Fällen, vor allem was externen Duplicate Content betrifft.  

Mit den folgenden Möglichkeiten lässt sich interner doppelter Content vermeiden:

  1. 301-Redirects
    Habt Ihr zwei oder mehrere Seiten mit identischen Inhalten (z.B. eine Version mit www. Und eine ohne), so solltet Ihr die nicht benötigte Variante mittels 301-Redirect auf die andere umleiten.  Damit teilt Ihr der Suchmaschine mit, dass die jeweilige Seite final nicht mehr unter der angefragten URL verfügbar ist. Google und andere Suchmaschinen werden zukünftig nur noch die neue URL berücksichtigen.
  2. Canonical Tags
    Als Canonical-Tags werden Codeschnipsel im <head> des HTML-Codes einer Webseite bezeichnet, die auf die kanonische URL bzw. originale URL hinweisen. Das sieht dann beispielsweise so aus:

    <link rel=“canonical“ href=“https://sichtbar-online.com/seo-wissen-nachschlagewerk/duplicate-content/“ />

    Das Canonical-Tag beinhaltet die URL, die statt der jeweiligen Seite in den Suchergebnissen erscheinen bzw. von den Suchmaschinen berücksichtigt werden soll.
  3. Hreflang
    Bei Webseiten mit verschiedenen Länderversion kann das Hreflang-Attribut helfen. Dieses wird ebenfalls im <head> des HTML-Codes platziert und signalisiert Google, dass es für eine Seite verschiedene Varianten für verschiedene Länder gibt.

    Würde es unsere Webseite sowohl für Deutschland als auch für Österreich geben, könnte das Hreflang-Attribut für beiden Seiten wie folgt aussehen:

    <link rel=“alternate“ href=“https://sichtbar-online.com/de/xyz/“ hreflang=“de“>
    <link rel=“alternate“ href=“https://sichtbar-online.com/at/xyz“/ hreflang=“de-AT“>
  4. Individuelle Inhalte
    Habt Ihr doppelte Inhalte identifiziert, dann aktualisiert diese, falls möglich. Formuliert individuell, verwendet unterschiedliche Bilder, erstellt einzigartigen Inhalt.  

Unser Tipp für externen doppelten Content: Falls Ihr DC auf einer externen Webseiten findet. Kontaktiert den Betreiber, macht ihn darauf aufmerksam und bittet um Korrektur. Sollte das nicht klappen, hilft nur der Rechtsweg.

Fazit

Im Sinne der Suchmaschinenoptimierung sollte Duplicate Content möglichst vermieden werden. DC kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr vollständig gecrawlt, im schlimmsten Fall gar gänzlich von der Suche ausgeschlossen werden.

Aber keine Panik. Werden doppelte Inhalte identifiziert, so stehen verschiedene Tools und Maßnahmen zur Verfügung, um das Problem zu beseitigen.

Also, Ruhe bewahren und gemäß den dargestellten Möglichkeiten handeln. Suchmaschinen werden keinen Grund haben, euch und eure Seiten aufgrund von Duplicate Content abzustrafen.

Simon Kräling

Über den Autor

Simon Kräling ist SEO-Freelancer unter der Flagge von SICHTBAR SEO, Google-Fan und am liebsten auf der ersten Seite. Angefangen hat alles vor mehr als 20 Jahren. Damals, noch zu Web 1.0 Zeiten, mit kleinen Internetseiten für Freunde und lokale Unternehmen. Mit der Weiterentwicklung des Internets hat sich auch sein Arbeitsschwerpunkt immer weiter verschoben. Simon ist passionierter Content- & Performance-Marketer und könnte ohne Probleme den ganzen Tag in der Google Search Console verbringen. Nach vielen Jahren als Inhouse-Marketer in multinationalen Unternehmen erfolgte der Seitenwechsel im Jahre 2020 mit der Gründung der SICHTBAR SEO Agentur.